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Zeltaufbau

Am Verteiler

Heu
ablöschen

Bau
des Gerätehauses

Sturmflut
an der Wümmebrücke 1962
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Internes
Von
den Anfängen bis heute
Die Freiwillige Feuerwehr
Blockland wurde am 1. April 1939 gegründet. Sie ist hervorgegangen
aus der bestehenden Pflichtfeuerwehr der Gemeinde Blockland. Dieser Einrichtung
gehörten alle männlichen Einwohner vom 21. bis zum 45. Lebensjahr
an. Der neu gegründeten Wehr stellten sich 21 Männer, jetzt
freiwillig zur Verfügung. Von der Gemeinde Blockland wurde der neuen
Wehr 1941 ein Löschfahrzeug vom Typ LF8 mit TSA (Tragkraftspritzenanhänger)
angeschafft, dazu Uniformen und die notwendigen technischen Ausrüstungen.
Zum Wehrführer wurde Johann Garbade, Niederblockland 32, gewählt,
zum Stellvertreter Diedrich Garbade, Wasserhorst 2.
Während des Krieges war die Freiwillige Feuerwehr Blockland bei Luftangriffen
auf Bremen, bei Brand- und Bombenschäden in der Gemeinde Blockland
im Einsatz. Immer wieder wurden Kameraden an die Front gerufen und es
mussten neue aus der Gemeinde ausgebildet werden. Nach Kriegsende, und
nach den Wirren des Umsturzes und der Kriegsgefangenschaft der meisten
Wehrmänner, fanden sich die Kameraden am 15.12.1945 unter ihrem bisherigen
Wehrführer Johann Garbade zu einer ersten Dienstbesprechung und Neuordnung
der Wehr zusammen. 2 Kameraden, die die Wehr mitgründeten, waren
gefallen.
37 Blocklander waren bereit, die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr weiter
zu tragen. Das Löschfahrzeug war bei Kriegsende abhanden gekommen,
konnte aber später nach Blockland zurückgeholt und im Gerätehaus
Wummensiede 3 untergestellt werden.
Die Stärke der Wehr sollte ab 1952 auf 20 Mann festgelegt werden.
Durch Verhandlungen wurde erreicht, daß in Anbetracht der auseinandergezogenen
Lage des Blocklandes der Personalstand doch 25 Mann betragen darf. Abgänge
aus der Wehr, wegen Alter, Wohnungswechsel oder aus beruflichen Gründen
konnten laufend und ohne Schwierigkeiten durch jüngere Kräfte
ersetzt werden. Nach der Umgliederung der Wehr zu einer 3-Gruppenwehr,
nach Änderung des Gesetzes über den Feuerschutz vom 25. 6.1963,
ist der heutige Stand der Wehrmitglieder 31 Mann. Zuvor war die Wehr Blockland
am 11. Februar 1960 geschlossen in den Katastrophenschutz (Brandschutz)
eingetreten.
Den jungen Mitgliedern wurde eine Freistellung vom Wehrdienst zugesichert.
Um den Kontakt mit den Blocklandern eng und rege zu erhalten, veranstaltete
die Wehr jährlich einen Feuerwehrball, meistens mit einem Theaterstück,
in dem damals noch vorhandenen Festsaal Franz Schmidt, Niederblockland
26, oder Heisternest, Niederblockland 4. Die Dorfbewohner waren sehr zahlreich
hierbei vertreten, um die Verbundenheit mit der Wehr zu bekunden.
1963/64 wurde eine Wasserleitung zur Trinkwasserversorgung durch das Blockland
verlegt. An besonderen, für die Löschwasserentnahme ungünstigen
Stellen, wurden Hydranten eingebaut, für den Bereich der Freiwilligen
Feuerwehr Blockland 15 Stück. 1981 konnten noch 4 zusätzliche
Hydranten installiert werden.
Am 1. 4.1964 wurde die Wehr 25 Jahre alt und erhielt ein Geschenk besonderer
Art von der Feuerversicherungsanstalt der Freien Hansestadt Bremen, ein
Löschfahrzeug LF 8 TS mit Vorbaupumpe. Das Fahrzeug wurde von Herrn
Direktor Petermann der Wehr in einer Feierstunde im Heisternest übergeben.
Der offizielle Teil des 25jährigen Jubiläums wurde am 1. und
2. Mai auf der Weide von Karstendiek in einem großen Festzelt gefeiert.
An diesem Tage war auch Senator Koschnik (später Bürgermeister)
unser Ehrengast. In seinem Grußwort sprach der Senator von einer
Feuer- und Wasserwehr Blockland.
Gaststätten mit Tanzmöglichkeit gab es zu dieser Zeit im Blockland
nicht mehr. Das gesellschaftliche Leben drohte zu veröden. Unter
der Leitung von Wehrführer Friedrich Schmidt wurden neue Wege gesucht
und gefunden. Der befestigte Platz am Gerätehaus Dammsiel bot sich
für das Aufstellen eines Zeltes besonders gut an. Nach schwierigen
Anfangsjahren kam es ab 1968 wieder zu den jährlichen Feuerwehrbällen,
zuerst Anfang Mai und später, wegen des günstigeren Wetters,
Ende des Monats. Das Interesse an dieser Veranstaltung im Dorf war ganz
beachtlich und es wurde angeregt, im Herbst noch einen Ernteball abzuhalten.
Nach langen Überlegungen fanden sich die Kameraden bereit, im September
noch mal das Zelt aufzustellen, die Landjugend übernahm das Ausschmücken
mit Birkengrün, Früchten und Blumen. Das Auf- und Abbauen des
Zeltes war keine leichte Arbeit, es klappte jedoch immer besser und schneller.
Etwa 15 Jahre lang konnten wir das Zelt des Schützenvereins Boitzen
auf unserem Platz benutzen. Ab 1988 kann der Feuerwehrball in dem restaurierten
Dorfgemeinschaftshaus wie zu alten Zeiten gefeiert werden. Den Ernteball
übergaben wir an den Heimatverein Blockland.
Der Leser dieser Zeilen wird hoffentlich nicht den Eindruck gewonnen haben,
bei einer "Feierwehr gelandet zu sein. Der Ernst des Alltags
wurde niemals verdrängt.
1979 konnte das 40jährige Jubiläum im Zelt und 1989 das 50jährige
Jubiläum im Dorfgemeinschaftshaus mit fröhlichen Gästen
und Feuerwehrkameraden aus nah und fern gefeiert werden.
Jede Festlichkeit findet natürlich nicht ohne die Damen statt. Wir
nehmen es nicht als selbstverständlich an, das unsere Ehefrauen einen
Teil der nicht verschiebbaren Arbeit in der Landwirtschaft im Einsatzfall
erledigen und sagen an dieser Stelle unseren aufrichtigen Dank. Ohne ein
füreinander Eintreten ist eine Freiwillige Wehr nicht lebensfähig.
Der Idealismus der älteren Kameraden überträgt sich auf
die Jungen, obwohl von hieraus auch neue Ideen und Vorstellungen eingebracht
werden.
Die Gründer und die ausgeschiedenen Kameraden sind fast vollzählig
als Passive mit den Aktiven eng verbunden.
Die 75jährige Geschichte mit allen hellen und allen trüben Tagen
ermutigt uns, in diesem Sinne weiterzumachen:
Gott zur Ehr' - und dem Nächsten zur Wehr!"
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